Die Mainzer Initiative gegen HARTZ IV trifft sich morgen am Dienstag, den 07.09.2010, anders als üblich schon um 18 Uhr bei einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Showbühne Mainz (Große Bleiche 17).
Wir versuchen, jemanden für 19 Uhrbeim DGB-Haus bereitzustellen, der später Kommende zur Großen Bleiche umleitet, können es aber nicht versprechen…
Die Furcht vor dem Weniger I
Prekärer Wohlstand
Vortrag: PD Dr. Berthold Vogel, Sozialwissenschaftler am Hamburger Institut für Sozialforschung sowie Professor für Makrosoziologie (in Vertretung) an der Universität Kassel
Moderation: Kathrin Anklam-Trapp MdL
Die bundesdeutsche Demokratie wurde lange Zeit als “Schönwetterdemokratie” bezeichnet, die allein daraus ihre Stabilität bezog, dass sie auf ein “Wirtschaftswunder” aufbauen und allen im Zuge des sogenannten “Fahrstuhleffekts” Hoffnung auf allgemeinen Aufstieg machen konnte. Nicht erst seit der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise stehen die Zeichen nun auf “Weniger”. Vieles spricht dafür, dass die Legitimität der politischen Gestalt der Gesellschaft in der Kritik steht. Die Ursachen hierfür liegen u.a. in den wachsenden materiellen Ungleichheiten sowie im sozialen Ungleichgewicht von Privilegien und Belastungen. Bei der Neujustierung des Wohlfahrtsstaates sind kollektive Aufstiegsversprechen nicht mehr einlösbar.
Was wird an ihre Stelle treten? Wie leistungsfähig sind die Steuerungs- und Sicherungssysteme des Wohlfahrtsstaates noch? Wer trägt welchen Anteil zum Gelingen von Gesellschaft bei? Welche Gruppen werden in welcher Weise politisch und wirtschaftlich in Anspruch genommen? Welche Gruppen müssen neue Privilegien erhalten? Und vor allen Dingen: Wo sind die Orte in der Gesellschaft, wer sind die sozialen Trägergruppen, die über die Qualität und Zukunft des Sozialen entscheiden?
Berthold Vogel, Sozialwissenschaftler am renommierten Hamburger Institut für Sozialforschung, beschäftigt sich mit den Herausforderungen einer in Wohlstandskonflikten verstrickten Gesellschaft und zeigt, dass darauf nur dann produktive Antworten zu finden sein werden, wenn der Staat weiterhin bereit ist, die gesellschaftlichen Beziehungen aktiv mitzugestalten.
Eingestimmt werden Sie durch das “Parkbankduo” mit Auszügen aus dem Programm “Arbeit hat frei”.
Die Reihe “Die Furcht vor dem Weniger” wird am 14. September (Thema: Selbstbestimmung) und 21. September (Thema: Grundeinkommen) fortgesetzt. Auch dort werden wir wieder dabei sein! Zur Veranstaltung existiert ein PDF-Flyer zum Download. Die Flyer zu den weiteren Terminen sind hier und hier.